Brandstifter und Biedermänner

oder: Wehret den Anfängen!

Am Freitag berichtete das ZDF heute-journal über die Brandanschläge auf Flüchtlingsheime in Bayern

und anschließend u.a. über einen  Anwalt: zunächst gezeigt auf seiner I-netseite schick im Anzug - früher hätte man Yuppie-Look gesagt - und dann als "volkstümlicher" Redner auf der Demo der Pegida in Düsseldorf: "... hier gemeinsam mit uns für Deutschland. Wir sind das Volk."


Und unwillkürlich fiel mir ein: "Biedermann und die Brandstifter" - nur, dass es kein Theaterstück ist, bei dem irgendwann der Vorhang fällt - sondern Realität,hier bei uns in Deutschland, im Jahr 2014.


Selbstverständlich ist der Biedermann kein Brandstifter - er reicht ihnen zwar die Streichhölzer, aber nicht er setzt die Stadt in Brand. Und als dann alles brennt: Nein, er hat das weder geahnt noch gewollt...


Selbstverständlich sind auch die PEGIDA-Demonstranten keine Brandstifter, aber lassen nicht auch sie die Brandstifter ins Haus, bereiten sie nicht den Boden für deren Gewalt? 


Was tun? Notwendig ist sicherlich, dass ganz viele Menschen zeigen, dass Deutschland solidarisch, tolerant und weltoffen ist, dass es selbstverständlich ist, Flüchtlingen Zuflucht zu gewähren, dass Patriotismus nicht verblendeter engstirniger Nationalismus ist!

Anfänge wurden gemacht in Dresden - und auch in Güstrow:

 

 

Rund 350 Leute demonstrierten am 06.12.2014 in Güstrow für eine Willkommenskultur.

Eine neu ins Leben gerufene Rogida-Gruppe (Rostocker PEGIDA) mobilisierte ebenfalls – entpuppte sich aber schnell als Grüppchen lokaler Neonazis - Alkoholisierte „Kameraden“ und Hitlergruß inklusive.

www.endstation-rechts.de/news/kategorie/demonstrationen-1/artikel/350-demo-teilnehmer-zeigen-refugees-welcome.html

„Seit Monaten machen Rechtsextremisten gerade in Güstrow immer wieder mobil, um gegen die Aufnahme von Flüchtlingen Front zu machen. Wir zeigen, dass sie in der Minderheit sind und sich die große Mehrheit für eine menschenwürdige Unterbringung der Flüchtlinge und deren Integration einsetzt“. 

Ulrike Seemann-Katz vom Landesflüchtlingsrat

„Wir wollen zeigen, dass es viele sind, die sich für die Asylsuchenden einsetzen und die sich gegen die Nazi-Hetze auflehnen“

Karen Larisch, Kreistagsabgeordnete der Linken im Kreistag und der Stadtvertretung sowie Sprecherin des Demokratiebündnisses Güstrow. 


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